Bernhard Rüdy stand mit beiden Beinen im Leben. Seine Energie und Kraft nutzte er, das Leben zu gestalten, beruflich wie privat, hat seinen Blick stets nach vorne gerichtet auf das, was ihm wichtig war. Sein grosses Wissen, sein kritischer Blick, seine analytischen Fähigkeiten und sein ausgeprägter unternehmerischer Geist zeigten ihm den Weg, den er konsequent und mit Erfolg beschritt. Die Begegnungen mit Bernhard waren immer von Humor begleitet, ein guter Spruch da, eine Beobachtung dort, immer scharfsinnig und mitfühlend das Menschliche am Leben erfassend. Sein Engagement in der Sache machte es seinen Gegnern nicht leicht, Bernhard war Anwalt durch und durch: Seine Wachheit, sein breit gefächertes juristisches Wissen und seine rasche Auffassungsgabe waren die Grundlagen für sein kritisches Hinterfragen, das Bilden einer Meinung, das Verdichten zur Überzeugung, das Einstehen dafür, das Argumentieren, das Verhandeln, die Beharrlichkeit, das Ziel vor Augen: das war Bernhard Rüdy in seinem Element. Sein berufliches Leben war geprägt von Leidenschaft und Können sowie einem ungewöhnlichen Mass an Arbeit, zeitlichem und ideellem Einsatz. Es war gut, ihn an der eigenen Seite zu wissen. Bei aller Schaffensfreude war er auch Genussmensch: Er liebte seine Familie, das Reisen, das Meer, ein gutes Essen mit einem guten Tropfen im Kreise von Familie, Freunden und Kollegen. (Aus dem Nachruf von altOberrichter Dr. Ruedi Bürgi)
Beruflicher Werdegang von +RA lic.iur. Bernhard Rüdy
- Rechtswissenschaftliche Studien an der Universität Zürich und
an der Università Statale di Milano - Juristischer Sekretär am Bezirksgericht Zürich sowie am Obergericht
Zürich - 1970 Erwerb des Zürcher Anwaltspatentes
- 1971 bis 1976 Erster Gerichtsschreiber/Verwaltungsdirektor des Bezirksgerichts Zürich
- 1976 Selbständige Anwaltstätigkeit in der Kanzlei Luck Wyss Rüdy, später Wyss Rüdy Hohler
- 1991-2015 in der Anwaltskanzlei Delnon und Rüdy, Zürich
- ab 2015 Konsulent bei Delnon Rechtsanwälte
- verschieden am 15. Mai 2020
Weitere berufliche Aktivitäten von +lic.iur. Bernhard Rüdy
- Referent an Seminaren auf den Gebieten des Strafprozessrechts, des öffentlichen Personalrechts und des Anwaltsrechts
- Seit 1990 Delegierter des Zürcher Anwaltsverbandes im Schweizerischen Anwaltsverband (SAV)
- 1986 bis 1991 Vorstandsmitglied des Zürcher Anwaltsverbandes (ZAV)
- 1977 bis 2004 Präsident der Vereinigten Personalverbände des Kantons Zürich (VPV)
- 1977 bis 2004 Präsident des Verbandes der Staatsangestellten des Kantons Zürich (VStA)
- Sekretär der ersten PUK der Stadt Zürich (in Sachen Meier 19)
- 1972 bis 1975 Sekretär der Grundlagenkommission für eine neue Strafprozessordnung des Kantons Zürich
Publikationen (Auswahl)
- 2013, 2007 und 2002: 1.-3. Auflage des Basler Kommentars zum Schweizerischen Strafgesetzbuch, Mitkommentator der Art. 180-186, 303 bis 311 und 319 StGB (zusammen mit Dr. Vera Delnon)
- Jahrbuch SVVOR 2012: Administrativuntersuchungen und ihre dienstrechtlichen Konsequenzen
- Jahrbuch SVVOR 2007: Die Besonderheiten des öffentlichen Dienstrechts im Bereich der kantonalen Polizei
- Anwaltsrevue 2007: Der neue AT/StGB aus der Sicht der Strafverteidigung
- Festschrift für Franz Riklin 2007: Die Höhe des Tagessatzes gemäss Art. 34 Abs. 2 StGB (zusammen mit Dr. Vera Delnon)
- Jubiläumsschrift des Verbandes der Staatsangestellten des Kantons Zürich 1902-2002 (Vorwort und Gesamtleitung)
- AJP 2000: Wann ruht die Verjährung? (zusammen mit Dr. Vera Delnon)
- Festschrift 125 Jahre Kassationsgericht des Kantons Zürich: Zurechtgerichtet (zusammen mit Dr. Vera Delnon)
- Schweizerische Zeitschrift für Strafrecht 1998: Strafbare Beweisführung? (zusammen mit Dr. Vera Delnon)
- Schweizerische Zeitschrift für Strafrecht 1989: Untersuchungsführung und Strafverteidigung (zusammen mit Dr. Vera Delnon)
- Mitautor / Herausgeber der Kartothek zur Zürcherischen Strafprozessordnung